Gesunde Ernährung


"Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche, nicht durch die Apotheke."


Sebastian Kneipp



Man soll sich gesund ernähren. Schon von Kindesbeinen an ist dieser Slogan in unseren Köpfen präsent. Die meisten Menschen bemühen sich auch mehr oder weniger, ihrem Körper mit der Ernährung nicht zu schaden. Giftige oder verdorbene Lebensmittel gehören nicht auf den Tisch, das weiß jedes Kind. Darüber hinaus fehlt es jedoch manchmal an Wissen, oft jedoch an der konsequenten Umsetzung, denn die Verlockungen unserer modernen Gesellschaft bieten oft eine schnelle und durchaus auch schmackhafte Alternative.

Wer sich vor allem mit dem Ziel der Gewichtsreduktion dem Thema Ernährung nähert, trifft schnell auf die verschiedensten Ernährungsformen und Empfehlungen. „Low fat“ oder „Low carb“ bevorzugen gewisse Bestandteile unserer Ernährung in größerer Menge als andere. Spezielle Diäten mit Konzentration auf einzelne Lebensmittel sind ebenfalls keine Seltenheit. Es könnten hier sicherlich hunderte solcher Ratschläge aufgeführt werden, doch welche ist nun die beste und vor allem gesündeste Ernährung?


Schaut man auf die Todesursachen der Bevölkerung weltweit wird klar, dass 71% der Todesfälle auf nichtinfektiöse Ursachen zurückzuführen sind. Auch in Zeiten der Corona Pandemie (die ohne Zweifel zahlreiche Opfer fordert), versterben die Meisten von uns an Folgeerscheinungen von Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Krebserkrankungen etc..

Doch warum sprechen wir hier über Todesursachen bzw. Ursachen schwerer Erkrankungen? Wir sprechen davon, da jeder von uns ein großes Stück Eigenverantwortlichkeit trägt, Eigenverantwortlichkeit für sich selbst und für seinen Körper. „Die“ einzigartige Diät zur Gewichtsreduktion wird man nicht finden. Natürlich sind Kalorien Energieträger und je mehr davon überschüssig zugeführt werden, desto mehr kann der Körper für vermeintlich schlechte Zeiten einlagern. Doch unser Körper ist komplexer. Was bei dem Einen funktioniert, hat beim Nächsten gegebenenfalls einen geringeren Wirkungsgrad. Auf seinen Körper und das was ihm gut oder eben weniger guttut, zu hören haben wir oft verlernt. Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet gibt es natürlich große Studien auch zur Ernährungsmedizin. Langzeitergebnisse über ganze Lebenszeiten sind allemal nur unter großen Mühen erhebbar und z.T. auch Störfaktoren unterlegen, grundlegende Aspekte jedoch sind unstrittig belegbar und fundiert, so dass dafür Empfehlungen ausgesprochen werden können.


Eine in größerem Umfang auf pflanzlichen Lebensmitteln basierende Ernährung kann zweifellos empfohlen werden. Hochwertige tierische Produkte dürfen unseren Speiseplan gern vervollständigen. Nicht Jedermann möchte und muss zum vollständigen Vegetarier oder Veganer konvertieren. Genuss und Praktikabilität sollten für Jeden gewahrt werden, auch wenn es z.B. für eine vollkommen fleischfreie Ernährungsweise durchaus nachvollziehbare Standpunkte gibt. Allen gemein gilt, es jedoch, die Wertschätzung und regionale Produktion der Nahrungsmittel in Bezug auf Nachhaltigkeit und Verträglichkeit neu zu entdecken.  Im Einkauf wenig verarbeitete Produkte lassen noch ihren Ursprung erkennen. Doch nicht alle Lebensmittel können in unseren Breitengraden produziert und angebaut werden. Wir würden uns freilich schwer tun auf diese Annehmlichkeiten, man denke nur einmal an eine leckere Banane oder die vielseitig eingesetzte Kakaobohne, gänzlich zu verzichten. Der Vorzüge unserer globalisierten Welt bewusst, können wir diese Produkte genießen. Nahrungsmittel, die jedoch in unserer Nachbarschaft erzeugt werden, müssen sicher nicht, unter anderem zu Lasten ihrer Inhaltsstoffe, tausende Kilometer reisen. Tierische Produkte sollten umso mehr in ihrer Herkunft hinterfragt werden. Kann man jedoch die Entstehung seines Lebensmittels nachvollziehen, ist es ohne Zweifel eine Freude dieses zu genießen.


Gesunde Ernährung und eine gesunde Lebensweise nehmen für jeden Menschen einen anderen Stellenwert ein. Eines jedoch ist gewiss, jeder hat nur diesen einen Körper. Ist dieser einmal zu Schaden gekommen, kann es eine langwierige und schwere Aufgabe sein, diesen wieder zu beheben. Jeder Arzt ist seinem Patienten auf diesem Weg gern behilflich, aber die Verantwortlichkeit für sich kann und darf man nicht abgeben. Neben der Luft, die wir atmen, ist die Nahrung nun einmal das Elementarste, was wir unserem Körper zuführen. Unter anderem aus diesem Grund sollte auf unseren Tischen tagtäglich möglichst regional Erworbenes, nachhaltig Produziertes und frisch Zubereitetes zu finden sein. Nicht zuletzt geht es auch um das Übernehmen einer gewissen Routine und ein „Durchhalten“ über die 10-Tage-Diät hinaus. Dies ist nur möglich, wenn uns grundlegende Dinge im Alltag berühren und kleine Ausnahmen umso mehr wertgeschätzt werden.

 

 

 

 

Quellen:

Kast B. 2018. Der Ernährungskompass- Das Fazit aller wissenschaftlichen Studien zum Thema Ernährung

Physicians Association for Nutrition. 2021. [Aufruf am 31.08.2021] URL: http://pan-int.org/de/about-us/nutrition-individual-health

Ernährung als Medizin. 2020. Amboss Podcast- Medizin zum Hören